Subversive Filmkunst im irritierenden Spannungsverhältnis zwischen Selbstzerstörung, Selbstbefreiung, Selbstfindung und Ästhetik
Die gebürtige Leonbergerin Julia Ostertag begann 1989 mit dem Studium von Malerei und Film in Hannover, wechselte dann an die HBK Braunschweig und schloss das Studium 2003 als Meisterschülerin (Diplom mit Auszeichnung) ab. Ihre Abschlussarbeit war Sexjunkie, ein 10-minütiger Video-Essay, das internationale Beachtung fand und beschreibt die Schwierigkeit, Liebe und Sexualität mit der Unfähigkeit zu verbinden, ohne emotionalen Kontakt zu leben.
Punk als Kitt zwischen Keller und
Künstleratelier
In der DDR entwickelte sich Ende der 70er Jahre in den Städten Ost-Berlin, Leipzig, Halle und Dresden eine aktive subkulturelle und subversive Szene. Im Westen zeigten sich Die jungen Wilden,
KünstlerInnen, begeistert. Nach Dada und Fluxus die erneute Hinwendung zum Dilettantismus, zur absoluten Freiheit, zur Ablehnung des Bürgertums und seiner Werte, das Heraufscheinen einer
Massenkultur.
Eine Zeitreise durch die Subkulturgeschichte Berlins
„So war das SO36“ ist ein Dokumentarfilm von Manfred Jelinski und Jörg Buttgereit(1)über den berühmten Veranstaltungsort in Berlin Kreuzberg, der für die Punk- und Avantgarde-Szene in den 80er Jahren eine wichtige Rolle spielte. Das SO36 liefert auch eine einzigartige Geschichte von Avantgarde, Punk, Schließungen, Neueröffnungen, Besetzung und vielen Besitzern bis zum heutigen Betreiberkollektiv und bietet noch heute die Möglichkeit zur Ekstase, verpflichtet sich der Irritation.
Rassismus damals, Rassismus zwischendurch, Rassismus heute
– wie der Bundesgerichtshof seinen eigenen Rassismus kritisiert und was man dabei für die Flüchtlingsdebatte lernen kann.
Zusammen mit ihrem Lebenspartner Malcolm McLaren eröffnet Vivienne Westwood 1971 in der Kings Road 430 einen kleinen Laden namens „Let it Rock“ – es wird die Keimzelle der
Punk-Bewegung.
Der Laden wird in den Folgejahren mehrfach umbenannt: „Too Fast to Live, Too Young to Die“, „Sex“, „Seditionaries“ und seit 1980 „World’s End“. McLaren und Westwood verkaufen zunächst Accessoires
aus der Sado-Maso-Szene: Es wimmelt von Lack und Leder, Peitschen und Masken. Er bringt die Ideen hervor, sie setzt diese in Kleidung um.
Das Gefühl des Aufbruchs und der ästhetischen Freiheit
Die Geschichte der Punk-Subkultur beinhaltet die Geschichte des Punk-Rock, die Ideologie, Mode, bildende Kunst, Literatur, Tanz und Film. Eine Reihe von philosophischen und künstlerischen Bewegungen nahmen Einfluss und waren Ausgangspunkt für die Punk-Bewegung. Radikale Authentizität ist die notwendige Basis für die Freisetzung kreativer Energien. Das galt für Punk, Kunst und Musik, gleichermaßen. Punk und Kunst und umgekehrt schließen sich nicht aus. Im Gegenteil.