JENNY HOOKER “Hooker Rock”

   JENNY HOOKER
“Hooker Rock” CD
(Broken Valve Music)
Wer sich wie “Peter Hooker” eine hanebüchende Biographie andichtet und Gewaltfantasien aus Sex, Drogen und Alkohol mit einem Underdog-Image vermischt, scheint ernsthafte psychische Probleme zu haben. Dass die Muster aus schlechter Kindheit, Persönlichkeitsstörungen, hohes Gewaltpotenzial und ständige Konflikte mit Autoritätspersonen dazu geführt haben soll, Musik als Ventil gefunden zu haben, um die Aggressionen zu kompensieren, täuscht nicht darüber hinweg, dass seelische Wunden aus der Vergangenheit und Gegenwart nicht heilen, solange falsche oder dysfunktionale Glaubens- und Lebensmuster vorherrschen. Die mangelnde Sozialkompetenz wird mit Kindheitsprobleme entschuldigt. Das vermeintliche “Opfer” darf sich folglich alles erlauben, da es ja nichts für sein Tun und Handeln könne. Die diagnostizierten Leiden werden gut gepflegt und immer wiederkehrend aktiviert, bis selbst “Peter” glaubt, er sei ein menschliches Wrack. Statt Aussöhnung mit sich, werden dunkle Töne und langatmige Riffs produziert, die episch und monoton belastend wirken, eintönige Querelen, die arbeitsunfähig machen. Die Prognose spiegelt zugleich die sinnentleerte Aufmerksamkeit durch die Aktualkonflikte wider: “ our band will end like it started: drugged, drunk and fully retarted! ” Vielleicht hilft ja eine Kuschel-Therapie mit Inneren-Kind-Ansatz. Wenn sich Patient_innen mit dieser Arbeit vertraut machen können, führt dies zu einem erheblichen Zuwachs an Selbstberuhigungskompetenz und setzt ein hohes Maß an Kraft und Kreativität frei. Und verdammt, nun nimmt Jenny Hooker doch mal das Meerschweinchen weg, bevor noch Schlimmeres passiert.