Ausgabe 40, Dezember 2012
Schwerpunkt:
Politische Konzepte im Hip Hop
Inhalt:
Aus der Grundidee, einen sozialen positiven Gegenpol zu Ganggewalt, Kriminalität und Drogensucht zu gestalten, entwickelte sich eine eigene Kulturform, in der sich nach dem olympischen Gedanken, in Wettkämpfen (Battles) die Besten ihres Fachs (DJs, Rapper, Tänzer, Writer) gegenüberstehen, um dann den Gewinner in Respekt zu akzeptieren. Wir gehen der Frage nach, ist “Gewalt Attitüde, Image oder Orientierung”?
Die Schlacht mit Worten ersetzt die reale Auseinandersetzung. Die gewalthaltige Sprache ist die gleichgeblieben, aber die Begriffe werden im symbolischen Sinn gebraucht: Battle-Rap.
Aus diesen Ursprüngen hat sich in Deutschland Hip-Hop zu einer kreativen, multikulturellen und integrativen Jugendkultur entwickelt. “
Ist Hip Hop ein politischer Brandsatz
?”
In Frankreich gab es in den banlieus Riots, die medial im Zusammenhang mit der Jugendkultur Hip Hop gebracht wurde (“
Musik, Protest, Revolte-Rap in der banlieue
“).
Der Artikel “
Musik als Transportmittel für rechte Ideologie funktioniert bestens, denn Musik ist Macht und ist Bindemittel jugendlicher Subkulturen. Dabei gehen “Linke” Rapper wie MaKss Damage auch gerne mal auf Querfrontkurs .
Nationale Freiheitskämpfer benutzen den Sprechgesang für ideologische Zwecke. Der ausführliche Report “ NS-Rap ” beleuchtet extrem rechte Projekte.
Passend zum Thema folgen ausführliche Interviews mit:
CONEXION MUSICAL , CHAOZE ONE, HOLGER BURNER , IRIE REVOLTES, RED TRONIC, SOOKEE , ANARCHIST ACADEMY.
Auf CD: SOOKEE, KURZER PROZESS, ANARCHIY ACADEMY, CONEXION MUSICAL, IRIE REVOLTES, CHAOZE ONE, HOLGER BURNER, REDTRONIC
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Vielen Dank für das Heft. Les ich mir in den nächsten Wochen mal durch.
Ja, Wochen, weil ich wirklich kein großer Freund von Hip Hop oder Rap bin.
Ehrlich gesagt, kann ich Sido und Bushido mit Ihrem Ghetto-Geheule nicht ausstehen.
Aber dennoch stehen ein paar interessante Artikel drin, zum Beispiel das Thema Nazi-Hip Hop,
und ich muß zugeben, daß ich, da ich ja von Hip Hop relativ wenig Kenntnisse habe, wirklich nicht gewußt haben,
das die Faschos jetzt schon den Hip Hop für sich benutzen um ihre braune Ideologie zu verbreiten. Klingt wirklich nicht gerade
beruhigend. Die Original-Nazis (1933 – 1945) waren ihrer Einstellung „recht treu“ geblieben, damals galt Swing und Jazz als verpönt,
und es blieb verpönt, die Nazis haben den Jazz trotzdem nicht für Ihre Propaganda benutzt, Propaganda die ohnehin schon völlig gaga war.
Das die Neo-Faschisten alle Mittel nutzen, sogar die ihnen feindliche „Niggermuik“, zu denen ihrer Meinung auch Hip Hop gehört, zeigt doch einmal mehr, daß wir in einem gottlob aufgeklärten Zeitalter leben, nur sehr wenige lassen sich in den braunen Sumpf ziehen,
und andererseits auch die vielen Zivildienstleistenden, ehemals natürlich, jetzt Bundesfreiwilligendienst zeigt ebenfalls dass die Deutschen kriegsmüde sind, zumindest das Volk, daß allerdings die Bundesregierung fleißig Waffen an „Schurkenstaaten“ liefert, die mit den erhaltenen Panzern gegen das gegen Diktatur und Unterdrückung kämpfende Volk losgeht, ist eine andere Geschichte. Doch dann wird andererseits Krieg gegen die „Schurkenstaaten“ verübt, da diese gegen Demokratie und Menschenrechte verstoßen, was ja als Fazit für die Waffenlieferungen ja ganz und gar vorhersehbar ist. Das beweißt einmal mehr die „Intelligenz“ der „demokratisch“ regierten Industrienationen. Mach mit deinem Heft weiter so, und ich wünsche dir viel Erfolg. Danke noch mal für deine Zusage, endlich habe ich ein Magazin gefunden, bei dem ich mich auch politisch mitteilen kann. Ich bin politisch zwar neutral, aber mich stinken in unserem Land so einige Sachen an. Eine Sache zum Beispiel, die ich am eigenen Leib erfahre, ist der „Verdienst“ in deutschen Behindertenwerkstätten.
Wir haben verdienen im Monat keine Zweihundert Euro, haben nicht einmal fünfzig Cent Stundenlohn, und da kotzt es mich an, daß die armen Hartz IV Empfänger mit jetzt 370 Euro im Monat plus Kindergeld noch die Miete bezahlt bekommen. Ich bekomme nicht einmal Wohngeld. Mal eine Reise zu machen gehört für mich schon zum Luxus. Das Arbeitslosengeld wird dem Lebensstandard angepasst,
Hartz IV ist knapp, gar keine Frage, aber wir, die wir doch alle arbeiten gehen, und sogar eine gute Arbeit leisten, wir produzieren u.a. Glasbodenträger für Einbauküchen bekannter deutscher Küchenproduzenten, würden uns über acht Euro mehr Lohn im Monat freuen.
Trotz des geringen Einkommens sind wir nicht von Praxisgebühr und Medikamentenzuzahlung ausgenommen.
Noch schlimmer haben es die Behinderten die in Heimen leben, das ganze Geld geht für Heimkosten drauf, sie haben in der Woche nur zwanzig Euro Taschengeld, aber davon müssen sie auch ihre Medikamente kaufen etc. Die Heimbewohner müssen sich sogar eigenes Toiletenpapier und Seife kaufen, da diese „Zusatzleistungen“ nicht in den Heimkosten inbegriffen sind. Das ist Deutschland.
Dazu kommt noch, daß wir jetzt in neue Werkstatt gezogen sind, da müssen wir frieren, weil die Heizungen noch nicht richtig funktionieren.
Die Bauarbeiten sind noch längst nicht abgeschlossen, in der ersten Woche hatten wir noch nicht ein mal Wasser, wir mußten in ein Dixie-Klo auf dem Hof gehen, Hände waschen konnten wir nicht. Die Produktion wurde in der ersten Woche sofort wieder aufgenommen, wie es von uns verlangt wurde, aber die Arbeitsbedingungen die da noch vorherrschten, waren katastrophal. Niemand interessierte es wir uns dabei fühlen. Als wir uns über die Kälte beschwerten, maulte unser Werkstattleiter noch rum und rief ruppig, dass es hier nicht so kalt sei, um nicht arbeiten zu können. Aber als es dann in der dritten Woche wieder kalt war, setzten unsere Gruppenleiter sich durch und überredeten den Chef, der übrigens im Warmen sitzt, uns nach Hause gehen zu lassen. Mit Murren und Maulen willigte er ein. So geht es zu in „behindertengerechten“ Einrichtungen in Deutschland, von Pflegeheimen und Kliniken nicht auslassen zu wollen.
Du kannst nichts dafür, und dir gilt nicht auch nicht der Vorwurf, ich wollte nur mal kurz darüber schreiben.
Wenn mir Underdog zusagt, werde ich es vielleicht kaufen. Mach weiter so,
liebe Grüße:
Sven