COUNTERPARTS “The Difference Between Hell and Home”

   COUNTERPARTS
“The Difference Between Hell and Home” LP/CD
( victoryrecords.com /Soulfood)
“It’s everything we’ve ever done so far, but better” kommentiert Sänger Brendan das dritte Album, das weder HC, Rock, noch Metal ist, als mehr ein Querschnitt aus all dem. Wer den Unterschied zwischen der Hölle und dem Zuhause erklären will, sollte sich zumindest schon mal mit sich selbst beschäftigt haben. Die Hölle ist ein Gebiet, in dem sich alle nur mit sich selbst beschäftigen und von Egoismus, Neid und Rache geprägt ist. Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick, ein Gefühl, wo die Angst am Kleinsten ist. COUNTERPARTS beschreiben im Kontext eines umfassenden sozialen und gesellschaftlichen Wandels die euphorische Aufbruchstimmung, die andererseits auch als bedrohlich und krisenhaft empfunden wird. “A lot of the lyrics still draw from real life experiences, whether it be falling in love, falling out of love, dealing with depression, dealing with Alzheimer’s in my family”. Insofern ist das dritte Studioalbum eine ganz persönliche familiäre Aufarbeitung der Lebensgeschichte, die unter diesen Umständen geprägt ist von Tiefpunkten und Glücksmomente, die Unumgänglichkeit des “In-Gang-gesetzt-Werdens” im Prozess darstellt. Ruhige Sequenzen und leidenschaftliche Wutausbrüche stellen das differenzierte Lebens- und Identitätskonzept dar, das wie ein Kartenhaus zusammenfällt. Karte für Karte, Riff und Akkordfolge liegen als Einzelteile vor und werden zu einem ganzen zusammengefügt – jedoch in einer anderen Konstruktion. Wenn es doch mal straight ahead wie in “Debris”, “Outlier” lospoltert und das Soundgerüst einigermaßen stabil bleibt, erschüttert das Selbsterlebnis und eine rückblickende Distanz das Fundament. Das ist anstrengend, aber auch notwendig, die Sinnwelt und Ordnung wieder herzustellen. “I am what I am!” Mensch muss sich nicht immer neu definieren, sollte sich aber neu interpretieren und seinen Ort in der Welt bestimmen. Daran arbeiten Brendan und COUNTERPARTS und schildern ihre differenzierte Erlebnisperspektive, die ausgestaltbar ist und einen Bezug sich selbst sucht.