JOHNNY FLESH&THE REDNECK ZOMBIES “Back for brains”

   JOHNNY FLESH&THE REDNECK ZOMBIES
“Back for brains” CD
( www.wolverine-records.de /SoulFood)
Sie sind zurück und hungrig. “Chicks, tits and asses” reichen für ein Zombie BBQ, und ich dachte immer, dass Zombies keinen Unterschied zum Geschlecht machen oder sexuelle Neigungen gegenüber ein spezielles Geschlecht haben, nehmen sie doch wahllos wonach ihnen gelüstet, und das ist nun ganz einfach nur Fleisch. Es dürften also keine Chicks in bloody BBQ-Sauce geben, aber Johnny hat da immer noch seine besonderen Vorlieben und schmökert im Zombie-Kochbuch für Dummys. Triebgesteuert mit lust for flesh, fed up with the dust. Ein Sünder, der in der Hölle lebt und auf der Erde die Zombie-Armee reaktiviert, damit der Mensch den freien Willen abstreift, Illusionen zerstört werden und moralische Lern-Fähigkeiten verkümmern. Was diese Welt zusammenhält, der „Schlüssel zum Wesen jeder Erscheinung in der Natur“, das ist für Johnny nicht der Geist, ein Absolutes oder Gott, sondern die Angst, die er in konzeptioneller Kasper-Manier verbreiten möchte. Das innerste Wesen aller Erscheinungen ist für ihn ein meist unbewusster Wille, ein Drang, ein Streben, sind Triebe, Wünsche, Sehnsüchte. Die Verführung und Hingabe wird durch theatralische Effekte, wummernde Knochenbrecher-Riffs und hölzerne Riffs verstärkt und suggeriert eine Agenda mit Hase-und Igel-Ideen, in der Johnny immer der Sieger sein will und sich als Jäger geriert. Ein paar Ghostrider-Aspekte, Ghouls- und Zombiegeröchel und an Haut und Haaren herbeigezogene hanebüchende Stories, die frisch vom Knochen abgezogen wie die Überreste einer kriegerischen Auseinandersetzung handeln. Horror-Punk, Country, Zombie-Billy als Merkmal für spätmature Individuen, die mit den standardisierten Manipulationen eindeutig auf die Durchführung eines besonderen, bislang tief in den Vorhöfen der Hölle von Marzahn, Köln-Kalk, Würzburg-Heuchelhof schlummernden und nicht dokumentierten Rituals schließen lassen: Die Toten werden letztendlich nicht aus der Gesellschaft ausgegrenzt, sondern sie sind ein wesentlicher Teil der Gesellschaft der Lebenden. Ohne die Toten gibt es kein Leben, da hilft auch der Hui Buh-Effekt nichts, mit dem JOHNNY FLESH&THE REDNECK ZOMBIES auf Menschenjagd gehen. Das neue Album ist – getreu dem Motto “gib dem Zombie Hirn”- ein konzeptualisiertes Werk ist, das im Prozess durchaus reizvolle Momente aufweist und keine Spuren verwischt, Horror, Punk und Pathos im Einklang zu bringen. In einer bedrohlichen Atmosphäre werden Begierde geweckt und Konflikte geschlungen. Johnny implantiert Ängste und Sehnsüchte durch halluzinierende Klangsignale, so wirkt das Konzept wie ein Abstecher in die Filmgeschichte, begleitet von einer exzessiven musikalischen Energie, die in Rituale und Abschiedszeremonien gebündelt wird.