THE HIGH HATS “and then came cancer”

   THE HIGH HATS
“and then came cancer” LP
( alleycatrecords.se /Flight 13)
Sänger Magnus überspannt die Vokale, Umlaute am Ende des Melodiebogens, dass sich das Kaugummi aufbläht wie das Haushaltsetat und er es schafft, sich dabei den Zahn zu ziehen. Ist zwar der falsche, aber egal. Hauptsache, der Zucker und die Fast Food Gehirnwäsche wirkt. Mit durchschlagender Wirkung. Schnell umgewandelte Energie sprudelt in simple Akkordfolgen hoch. Ein Gefühl von Leichtigkeit und Wohlbehagen nimmt von einem Besitz, die Konzentrationsfähigkeit steigt und die etwaige Nervosität schwindet. Man fühlt sich vorübergehend stark, leistungsfähig und…na ja…vielleicht auch ein bisschen glücklicher als zuvor…?! Die optimale Dosis führt zu einem besseren und schnelleren Ergebnis. Da wird ein “I love/miss you”, begleitet von schmachtenden “Aahh” und “Ohhh”, zu einem seelischen Höhenflug. Das unstillbare Verlangen nach wunderbar erscheinenden Leben wird zufriedengestellt durch zuckrige gesüßte Zutaten, die manchmal übertrieben und maßlos produziert werden, kurzfristig leistungssteigernd wirken und sei es die Sitzfläche irgendeines Chefsessels zu wärmen. Je länger der Zuckergehalt in die Höhe getrieben wird, setzen immer öfter Heißhungerattacken ein, die Suche nach Super-Sweet-Melodien wird zum ritualisierten Ablauf, der eine gewisse Melancholie nicht verbergen kann. Viellicht steht der Verbrauchergaumen auf süß. Aber was zu viel ist ist zu viel. THE HIGH HATS produzieren Hybridzucker und überzüchtete Früchte, die mit naturidentischen Aromen angeboten werden. Ich brauch jetzt erst mal Entzug. Frischkost ist angesagt für die nächsten 3 Wochen. Mal gucken, wie lange der Entzug anhält.