TRY TO WAKE UP WITH A SMILE ON YOUR FACE! #3

   TRY TO WAKE UP WITH A SMILE ON YOUR FACE! #3
35 DIN A 5 Seiten; €1,50.-
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Chris “still writing in broken english and this time also in german!” Vermutlich ist die connection with his new job der Grund für die bilinguale Ausgabe. But first Chris writes about das älter werden und die kreativen Einschränkungen, die seine Vaterrolle parat hält. Anstrengend, müde und Unlust, neben Arbeit, Kind und Beziehung noch was nebenher zu machen. Chris bewahrt dennoch das Lebensgefühl Punk im Herzen und trägt es schon mal in eine verrauchte Kneipe oder ins Babycafé.
Seine Vorliebe zum Fußball bringt Chris in einigen kurzen Artikeln zum Ausdruck. Berufsbedingt (Austauschprogramm, um sozial benachteiligte Jugendliche einen Ausbildungsplatz/Arbeitsplatz zu ermöglichen) in Burnley (liegt nahe an Manchester) unterwegs, ist er vergeblich auf der Suche nah Punkrock, denn die Stadt ist trostlos und außer sich vor Pitbulls und anabolikagetränkte Körper in acht zu nehmen, hat Chris nur einen Tipp für den nächsten Zahnarztbesuch parat: “if you strand in Burnley one day drop me a line”. Okay, Chris, mache ich!  Aber zumindest hat die Stadt einen Fußballverein, die Weinroten, der von Geoff&Mary vorgestellt wird. “Singing and chanting brought you together”. Entfernt geht es auch in Mick Reckinnens Kurzgeschichte “Der schwedische kollege” um Fußball, zumindest lässt der Aufkleber auf dem Kofferraum eines Autofahrers selbigen von Schalke 04 träumen. Wenn sich der noch als Vermieter rausstellt, gibt es vertraglich vereinbarte Vorschriften, dass nur blau-weiße Bettwäsche gestattet wird.
Kasia aus Polen studiert Hindi in New Delhi und reist nach Islamabad, Pakistan. Das ist ja schön.
Luke vom ON’T ROAD-Fanzine wird interviewt und erklärt, warum er puting out his ideas on paper. Am Ende beweint Chris den Niedergang von Massenmörder züchten Blumen-Fanzine und würde es gerne wieder auferstehen lassen.
Gesamteindruck: So zerrissen wie das Cover ist auch Berlin schreibt Chris. Das spiegelt sich auch im Inhalt wieder. Trotzdem Chris die Themen Fußball und familiäre Aspekte in das Zine transportieren möchte, gelingt es ihm nicht, diese Aspekte intensiv herauszufiltern. Die anfänglich selbst reflektierte Unlust und die fehlende Zeit, kreativ zu sein, wird dann auch zum zentralen Problem, sich schlecht auf etwas festlegen zu können, da er sich immer oder oft zwischen zwei Gegensätzen “zerrissen” sieht. Vermutlich trauert Chris jenen Zeiten hinterher, als er während des Studiums noch mehr politischen Aktivismus zeigte. Der spartanische eingerichtete Inhalt reicht gerade, um eigenen Interessen nachzugehen. Und die sind sehr beschränkt.
Wenn Chris weiterhin so grübelt und zweifelt, entwickelt er das Zine zum Borderline-Ratgeber. Hoffentlich verzweifelt er nicht in seiner Situation!